Dackel sind bissig?! – Das ist dran an den Dackel Klischees

Dackel sind bissig?! – Das ist dran an den Dackel Klischees

“Uiii ein WALDI!” tönt es hinter mir. Mit einem grinsenden Gesicht sehe ich, wie ein Herr, vielleicht so um die 50, uns beim Spaziergang beobachtet. Der ganz normale Alltag mit Dackel. Leuchtende Augen von älteren Damen, Herren, die hingebungsvolle Schluchzer lassen, weil auch sie früher einen Dackel hatten und freudestrahlende Gesichter, die (bitte bayrischen Dialekt vorstellen) “Ui, ein Dackel” rufen. Auf all das und noch viel mehr musst du dich einstellen, wenn du dich zu einem Leben mit einem der zauberhaftesten Vierbeiner entscheidest, die man sich aussuchen kann: Einem Dackel.

Es gibt vermutlich kaum eine Hunderasse, zu dem so viele der Deutschen einen Bezug haben. In den 70ern als Modehund, zierte ausgerechnet auch ein Dackel die Fahnen der Olympiade 1972 in München. Dadurch wurde das Bild des typischen Münchners bzw. Bayern mit seinem Dackel weltbekannt.

Dackelklischees

Weil damals so viele Menschen zum Dackelbesitzer wurden, gibt es heute viele in der älteren Generation, die ihre ganz persönliche Dackelgeschichte haben.
Und dazu zählen natürlich auch die Klischees:

Dackel sind stur.
Dackel sind bissig.
Dackel können mit nur einem Blick verführen.
Dackel sind treu.
Dackel sind selten.

Um nur ein paar davon zu nennen. Sind wir unter Dackelbesitzern mal ganz ehrlich: So ein kleines Quäntchen Wahrheit steckt schon dahinter, oder? In diesem Artikel nehmen wir die typischen Klischees des Dackels genauer unter die Lupe um zu zeigen, worauf man sich mit einem solchen Exemplar einlässt.

Dackel sind stur

Bockige Dackel begegnen einem häufig bei anhaltendem Regen. Oder auch nicht, denn eine Vielzahl von Exemplaren kann auf magische Weise plötzlich den Harn- und Kackdrang für eine unendlich lange Zeit stoppen. Es ist faszinierend, wie belanglos diese hündischen Bedürfnisse werden, wenn die Pfötchen nass werden können. Ihr müsst euch das so vorstellen: Der Rudelführer ruft zum Gassigang. Die Tür öffnet sich und sobald der Dackel einen Hauch von Regentropfen verspürt, entscheidet dieser anders: Frauchen (oder Herrchen), du hast keine Chance. (Manche findige Dackelbesitzer wenden in solchen Fällen Trick 17 an: Den Regenmantel für Hunde)

Doch Stursinn bedeutet nicht immer Ungehorsam. Wer einen Dackel schon einmal beim Zerrspiel oder Nasenarbeit beobachtet hat, weiß, wie ausdauernd die kleinen Hunde sind. Sie lassen einfach nicht ab! Nicht ohne Grund: Dackel wurden ursprünglich für die Baujagd gezüchtet. Der lange Behang (Jägersprache für Hundeohren) schützen vor Staub und Dreck. Die Kurzläufigkeit der Dackel (also die kurzen Beine) wurden benötigt, um den Hund in den Bau schicken zu können (”einschliefen”). Unter der Erde ist kein Herrchen/Frauchen verfügbar, wenn sich der Fuchs oder Dachs entschied, sich dem Dackel zu stellen. Hier ist Eigeninitiative gefragt, weshalb in diesem Fall “Eigensinn” mit Überleben gleichzusetzen ist.

Zu Tage ist diese Entscheidungsfreudigkeit des Dackels nicht immer gefragt, zumal der Dackel in der Regel zu seinen Entscheidungen steht. Das sicherte ihm den Ruf, stur zu sein. Oder positiv ausgedrückt: Er hat seinen eigenen Charakter.

Kleiner Tipp: Immer sturer sein als der Dackel. 🙂

Dackel sind bissig

Dackel sind bissig? Nein, nicht mehr als andere Hunde auch.

Sehen wir uns die Physiologie des Dackels: Sieht man von den kurzen Beinchen ab, ist der Körper des Dackels genauso groß, wie bei “normal”-läufigen Hunden. Auch wenn sich so mancher Dackel für einen Löwen hält, ist er dennoch vergleichsweise klein. Sehr zur Freude unserer Mitmenschen, auf die kleine Dinge, Tiere und Menschen putzig wirken. Und was machen kleine wie große Menschen, wenn ihnen etwas gefällt? Richtig: Anfassen! Viele Nicht-Hundehalter beugen sich dabei auch noch vor und berühren den Hund.
Abhängig von der Zündschnur des Dackels, ist diese früher oder später abgebrannt und wird mit Ausweichen, Knurren, Zähneblecken und letztlich einem Biss quittiert. Aber sind wir ehrlich: So ein Verhalten ist einfach nur hündisch und normal.
Dackel sind also nicht bissiger, als andere Hunde (und so manche Menschen).

Dackel können mit nur einem Blick verführen

So ein Dackelblick bringt die Herzen zum Schmelzen

Ihr habt bestimmt schon von dem berühmten Dackelblick gehört, oder? Schlägt euer Herz ohnehin bereits für die kleinen Vierbeiner, ist es für diese nur noch ein Fingerschnipsen, um euch um den Finger zu wickeln. Darf ich auf die Couch? Gibst du mir was von deinem Essen ab? Kannst du mich in deinem Bettchen wärmen? – Wenn ihr euch vorher nicht knallharte Prinzipien auferlegt habt, die eurer Hund-Mensch-Leben bestimmen sollen, teilt ihr von diesem Moment alles mit dem Hund. Und damit meine ich alles. Außer vielleicht die Zahnbürste.
Alles beginnt damit, dass der Dackel sich vor euch stellt. Dann schaut er euch so an, dass man das Weiße in den Augen sieht. Parallel dazu werden die Ohren leicht angelegt, sodass es fast ein bisschen traurig aussieht. Abschließend wird die Stirn fachmännisch in Falten gelegt und als Sahnehäubchen noch mit einem herzzereißenden “FIEEEEEP” auf sich aufmerksam gemacht.
Respekt an alle Dackelbesitzer, die es schaffen, hart zu bleiben. Mich hat nur mein Futterneid gerettet. Der ist nämlich genauso groß, wie der des Dackels.

Dackel sind Sofapenner

„Ich bin festgedackelt“ – Bloß nicht bewegen, wenn der Hund auf einem schläft.

Dackelgedicht

Vor dem Leben mit Dackel haben wir uns das so vorgestellt: Ein kleiner Fellkringel schnarcht leise zu unseren Füßen, während wir gemütlich auf dem Sofa sitzen. Denkste! Ein Gedicht eines leider unbekannten Verfassers bringt es auf den Punkt:

“Der Dackel, das weiß jeder Kenner,
ist ein eingefleischter Sofapenner.
Er liegt am liebsten leicht erhöht,
wer unten ruht, der ist doch blöd.

Er schlummert frei von Bodenkälte,
mit Glück kriegt er auch keine Schelte.
Eng wirds nur, wenn Gäste kommen, die auch das Sofa habn erklommen.
Zunächst sitzt er dann Aug in Aug,
denkt, ob der Gast wohl `was taugt ?

Kann der die Nähe gut ertragen,
dann ist ein Schoßschlaf wohl zu wagen.
Der Hund genießt am laufenden Band
des lieben Gastes Kraulehand.
Wie gut, dass es die Sofas gibt,
der hättsich nie so lang gebückt.
Dann heißts sich auf den Rücken drehn,
der Gast muss auch das Bäuchlein seh`n.
Der Vorderfuß ragt in die Luft,
der Gast riecht puren Pfotenduft.
Ist der Besuch auch jetzt noch nett,
dann hat er einen Stein im Brett.”

unbekannter Verfasser

Als ich damals meinem Onkel von unserem Dackelwunsch erzählte, lachte er und sagte auf bayrisch “den kriegst’ fei nimmer runter vom Canapee!” – Nun ja, er hatte recht.
Wobei ich dazu sagen muss, dass wir das Hausrecht auf unserem Sofa haben. Ohne Erlaubnis in unserer Anwesenheit darf der Hund nicht aufs Sofa. Meistens bekommt er aber eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in den weichen Hallen und schnarcht wie ein großer Fellkringel. Und wisst ihr was? Es ist genau so wie es ist wunderschön!

Das Leben mit einem Dackel

Spätestens jetzt hast du einen kleinen Einblick bekommen, wie das Leben mit einem Dackel aussieht.

Dackelbücher für Dackelliebhaber

Wenn dein Herz auch jetzt noch für Dackel schlägt, schau dir doch mal diese Bücher an:

Anette schreibt auf dem Blog “Krumme Beine” über ihr Leben mit Dackel und hat diese zwei wunderbaren Bücher veröffentlicht, die ich euch persönlich ans Herz legen möchte:


Weitere Dackelbücher

Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht. Du hilfst uns damit, die Kosten für diese Seite zu decken. Danke für Deine Mithilfe!


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.